Biologische Nischen

Jede Tierart belegt in der Natur sogenannte biologische Nischen.
Diesen natürlichen Gegebenheiten ist auch im Aquarium Beachtung zu schenken.
Einrichtungselemente, die eigentlich nie fehlen sollten, sind Höhlen. Fast alle Aquarianer pflegen Fischarten, die Boden- respektive Grundbewohner sind.
Alle diese Fischarten benötigen mehr oder weniger dunkle Verstecke. Es ist darauf zu achten, dass immer ein Überangebot an solchen Versteckmöglichkeiten besteht, denn die überwiegende Mehrheit der bodenbewohnenden Fische liefern einander erbitterte Kämpfe um Ruheplätze.

Eine Aufteilung in drei Wasserschichten, wie auf den untenstehenden Bildern zu sehen ist, funktioniert in der Natur. In einem Aquarium geht dies nicht, da die Wassersäule zu niedrig ist. Diese Aufteilung in drei Wasserschichten für Aquarien zählt zu den bekanntesten Aquarien-Legenden, die in veralteter Fachliteratur nachzulesen ist.

Der Bedarf an genügend Höhlen ist durch Morkien-Wurzeln oder schräg aufeinandergeschichtete Steine zu erreichen.

Auch im Bodengrund versenkte Tunnels, die aus tönernen Halbschalen bestehen können, stören das äussere Erscheinungsbild nicht. Die Beschaffenheit der Höhlen ist ebenso bedeutsam.
Einzelne Fischarten bevorzugen Höhlen mit einem Aus- sowie Eingang, andere wiederum wählen solche mit mehreren Ein- und Ausgängen. Selbst in der Grösse ihrer Ruheplätze stellen die Fische, je nach Körpergrösse, verschiedene Ansprüche.
Viele Aquariumfische sind ausgesprochene Langstreckenschwimmer, wie einige Arten der Regenbogenfische. Solche Arten sollten nur in grösseren Aquarien gehalten werden. Um aber nicht auf eine attraktive Bepflanzung verzichten zu müssen, ist ein Aquarium mit Überhöhe genau das Richtige.
Wird die Bepflanzung kurz gehalten, so bleibt an der Oberfläche genügend Schwimmraum übrig.
Bei Störungen von aussen können zudem die Fische blitzschnell abtauchen und im Pflanzenwuchs Schutz suchen.
Wieder andere Fischarten, wie z.B. der Skalar, bilden erst in einem Aquarium mit Überhöhe ihre sehr schönen und hohen Rückenflossen aus.
Die eben beschriebenen Aquarientypen wären eigentlich Artaquarien.
Mit dem Einrichten eines Gesellschaftsaquariums müssen natürlich möglichst viele dieser Elemente miteingebracht werden, um allen ausgewählten Fischarten entgegenzukommen (dass in ein Flussaquarium keine Seichtwasser-Fische gehören, versteht sich wohl von selbst).
Auch beinhalten die in den Abbildungen erwähnten Masse nur Mindestangaben und sind für grössere Fischarten nach oben zu korrigieren. Mit diesen Massnahmen können wir das Leben unserer Fische um ein Vielfaches verlängern.