Leitungswasser
Vielfach werden Aquarienfische kaum zu verantwortbaren Stressfaktoren ausgesetzt.
So können dies Überbevölkerung, Vergesellschaftung von Arten mit verschiedenen Ansprüchen an die Wasserqualität oder Fische mit nicht zueinander passenden Verhaltensweisen sein.
Sonderbarerweise wird aber meist bei einem Fehlschlag dem Trinkwasser als wichtigstes, lebenserhaltendes Element für die Zierfische, die Schuld zugewiesen.
Je nach Beschaffenheit der Trinkwasserqualität des Wohnortes oder der jeweiligen Ansprüche der zu pflegenden Fisch- und Pflanzenarten, ist eine Nachbehandlung unerlässlich. Viel leichter ist es jedoch die Auswahl der Fische und Pflanzen der Trinkwasserbeschaffenheit des Wohnortes anzupassen.
Die in den letzten Jahrzehnten stetig ansteigenden Umweltbelastungen veranlassten die Wasserwerke, das Trinkwasser, wenn nötig, mit einem immer grösser werdendem Aufwand aufzubereiten.
Dank dem Einsatz modernster Technologie und der dazugehörenden Sorgfaltspflicht, liefern die Wasserversorgungen jederzeit ein gutes Trinkwasser.
Natürlich variieren die einzelnen Wasserwerte von Region zu Region.
Sei es nun Fluss-, See-, Grund- oder Quellwasser, je nach den geologischen Gegebenheiten hat das Leitungswasser eine verschiedenartige Zusammensetzung. Denn Wasser ist nicht nur H2O, sondern wird von jenen Bodenschichten geprägt, welche es durchfliesst.
Im weiteren ist es von Vorteil, wenn die Temperatur des handwarm einlaufenden Wassers 1-2 °C über jener des Aquariums liegt. Dieses Verfahren zeigte eine hemmende Wirkung auf eventuell im Aquarium vorhandene Krankheitserreger.
In vielen Fällen wird dem Trinkwasser beim Verlassen des Wasserwerkes ein Desinfektionsmittel zugesetzt, um einer Wiederverkeimung im Leitungsnetz vorzubeugen.
Je nach Gemeinde können dies Chlor oder andere Substanzen sein. Zum Beispiel beim Chlordioxid entstehen keine Probleme, wenn das Wasser aus der Brause entnommen wird, da es die Eigenschaft besitzt, sehr schnell zu entweichen.
Schwieriger wird es mit dem Desinfektionsmittel Chlor, das sehr träge reagiert und unter Umständen längere Zeit im Wasser verbleibt. Dadurch können die Fische stark geschädigt werden.
Gerade bei Jungfischen sind Dosen von 1,0 mg/l bereits problematisch. Auf Entchlorungsmittel sollte aber besser verzichtet werden, weil sie den Mineralgehalt des Wassers zu sehr erhöhen. Hingegen erzielt eine Filterung über Aktivkohle sehr gute Resultate.
Anmerkung: In der Schweiz wird das Trinkwasser sehr selten stark gechlort.